Weiterbildung zum Reittherapeuten

An den <link http: www.halle.eso.de _blank>Euro-Schulen Halle können sich insbesondere Interessenten mit einem heilkundlichen oder pädagogischen Grundberuf zum <link http: www.halle.eso.de gesundheitsoziales _blank>Reittherapeuten weiter bilden. Grundsätzlich ist die Weiterbildung für jeden offen. Die berufsbegleitende Qualifizierung umfasst 600 Unterrichtseinheiten und wird in jeweils 20-stündigen Wochenendseminaren gemeinsam mit dem im Raum Halle ansässigen Reiterhof Schurig organisiert und realisiert. Innerhalb 15 Monaten lernen die Teilnehmer die therapeutischen und pädagogischen Elemente der Reittherapie auf der Grundlage eines ganzheitlichen Ansatzes kennen. Jeder, der mit Menschen und Pferden arbeiten möchte, muss fundiertes Wissen und entsprechende interventive Fertigkeiten besitzen.

Nach erfolgreicher Teilnahme erhält man ein Zertifikat mit dem Abschluss „Reittherapeut“ bei gleichzeitigem Erwerb des Reitabzeichens in Bronze, das durch den Bundesverband für „Therapeutisches Reiten und tiergestützte Therapie e.V.“ anerkannt ist.

Therapeutisches Reiten ist ein noch junges Element unter den professionellen Angeboten im Gesundheits- und Sozialbereich. Der Einsatz des Pferdes als therapeutisches Medium hat im Rahmen der Behandlung von psychischen und körperlichen Störungen, Krankheiten und Behinderungen in den letzten Jahren eine sehr erfolgreiche und erfreuliche Entwicklung genommen. Das Pferd wird dabei als heilsames und entwicklungsförderndes Medium eingesetzt, welches seine „therapeutischen Fähigkeiten“ unter fachkundiger Anleitung und mit Hilfe entsprechender interventiver Fertigkeiten des Reittherapeuten zum Tragen bringen kann. Allgemein lässt sich das Therapeutische Reiten als die wohltuende und heilende Wirkung beschreiben, die das Pferd auf den Klienten ausübt.

Es haben sich drei Richtungen ausdifferenziert, die sich im Laufe der Jahre weiter entwickelten. Die Hippotherapie - als die älteste, bekannteste Behandlungsform mit dem Medium Pferd – wird in krankengymnastischen Maßnahmen eingesetzt. Hier macht sich der Physiotherapeut die Schwingungen des Pferderückens bei verschiedenen orthopädischen Krankheitsbildern zu Nutze. Im Heilpädagogischen Voltigieren/Reiten steht der positive Einfluss des Pferdes auf Klienten im Bereich der Pädagogik und Psychologie im Vordergrund. Ziele sind der Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls, Abbau von Ängsten und (bei Gruppenaktivitäten) Förderung des Sozialverhaltens. Hauptklientel des Heilpädagogischen Voltigieren/Reiten sind in der Regel behinderte und/oder verhaltensauffällige Kinder. Zunehmend wird das Heilpädagogischen Voltigieren/Reiten auch in anderen Kontexten eingesetzt, wie Drogenrehabilitation, Psychiatrie und Psychotherapie. Jedoch sollten diese Einsatzbereiche vom ursprünglichen heilpädagogischen Ansatz des Reitens abgegrenzt werden. Beim Behindertensport steht die sportliche Komponente des Reitens im Mittelpunkt. Mithilfe spezieller technischer Hilfsmittel und speziell ausgebildeten Trainern wird es behinderten Reitern ermöglicht, den Reitsport genauso erfolgreich auszuüben wie nicht-behinderte Reiter. So nutzen zum Beispiel blinde Reiter akustische Hilfen auf dem Reitplatz, um sich zu orientieren.