Ein Jahr ASZ-50 - Eine Zwischenbilanz

20. März 2007

Das Arbeitsmarktservicezentrum - "ASZ-50" ist ein gemeinschaftliches Projekt der Euro-Schule Halle mit dem IHK-Bildungszentrum Halle-Dessau und ein Teilprojekt im Beschäftigungspakt "Jahresringe" Halle, gefördert durch die ARGE SGB II Halle GmbH.
Während der Projektlaufzeit von Oktober 2005 bis September 2007 ist es die Zielstellung durch intensive Recherche und Akquisition regional und überregional geeignete Arbeitsplätze für ältere Erwerbslose über 50 Jahre zu beschaffen, den Prozess der Eingliederung zu betreuen sowie eine nachhaltige Vermittlung zu erreichen.
Auf der Grundlage konkreter Angebote von Firmen und individueller Anforderungen werden Eignungsfeststellungen und wissenschaftliche Erkenntnisverfahren zur Anwendung gebracht, die für den Prozess der Integration in den Arbeitsmarkt relevant sind.
Bei der Akquisition in den Unternehmen beschränken sich die Mitarbeiter des ASZ-50 nicht nur auf kurzfristig zu besetzende Arbeitsplätze, sondern auch darauf gemeinsam mit den Unternehmen perspektivische Personalbedarfe zu erkennen und umzusetzen.
Das ermöglicht auch eine längerfristige Auswahl und Vorbereitung von potenziellen Arbeitnehmern für die Besetzung von Arbeitsplätzen in enger Zusammenarbeit mit der ARGE SG II Halle GmbH.
Die Teilnahme am Projekt erfolgt freiwillig.
Bisher wurden in 24 Informationsveranstaltungen fast 600 Leistungsempfänger der ARGE Halle direkt über das Projekt informiert. Im Ergebnis der folgenden persönlichen Gespräche und über entsprechende Profilings zur Überprüfung der Vermittlungsfähigkeit meldeten sich 400 für das Projekt an, von denen mehr als 170 Leistungsempfänger aufgenommen wurden.
Alle Projektteilnehmer verfügen über abgeschlossene Berufsausbildungen bzw. Studienabschlüsse. Durch ihre freiwillige Teilnahme am Projekt stehen sie dem Arbeitsmarkt mit ihrer fachlichen und sozialen Kompetenz zur Verfügung und sind auch bereit sich beruflich neu zu orientieren.
Die berufliche Qualifikation erstreckt sich auf fast alle Bereiche der Wirtschaft und Dienstleistung und verschiedene Qualifikationsebenen wie Facharbeiter, Meister und Absolventen von Hoch- und Fachschulen.
Die Teilnehmer am Projekt werden durch individuelle Profilings und Trainings auf eine Tätigkeit mit dem Ziel der nachhaltigen Integration in ein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis vorbereitet. Ziel ist die Arbeitsverhältnisse so zu gestalten, dass qualitativ und quantitativ der Leistungsbezug bei der ARGE beendet wird.
Die Aufnahme eines Beschäftigungsverhältnisses kann mit verschiedenen Förderinstrumenten innerhalb der Projektphasen begleitet werden, aber nur dann wenn eine reale Aussicht auf ein Arbeitsverhältnis besteht.
Im ASZ-50 kommen verschiedene Förderinstrumente zum Einsatz:
Nach Akquisition eines Arbeitsplatzes wird ein Vorstellungsgespräch organisiert. Im Ergebnis des Gesprächs kann mit dem Arbeitgeber ein Praktikum vereinbart werden, welches in der Regel 2 Wochen andauert. Während dieser Zeit verbleiben die Projektteilnehmer noch im Leistungsbezug der ARGE und erhalten eine Aufwandspauschale zur Abdeckung anfallender Kosten wie Fahrgeld o.ä.
Nach Beendigung des Praktikums wird vom Arbeitgeber und vom Projektteilnehmer erwartet, dass sie sich für eine Zusammenarbeit positionieren oder eine ablehnende Entscheidung treffen.
Bei einer positiven Entscheidung beider Partner können über die bewährte Methode der Entgeltvariante Zeiten der Einarbeitung vereinbart werden. Diese betragen in der Regel 3 Monate. Sie dienen der Einarbeitung des Projektteilnehmers in sein künftiges Betätigungsfeld. Für potenzielle Arbeitgeber entstehen in der Einarbeitungszeit keine Kosten.
Während dieser Zeit sind die Projektteilnehmer bei der Euro-Schule Halle über ein befristetes Beschäftigungsverhältnis angestellt und erhalten ein Bruttoarbeitsentgelt. Außerdem erfolgt gleichzeitig die Abmeldung aus dem Leistungsbezug der ARGE. Mit den Arbeitgebern ist verbindlich vereinbart, dass nach Ablauf der Einarbeitungszeit nahtlos eine Übernahme in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis erfolgt. So wird erreicht, dass die Fördermittel nur dort eingesetzt werden, wo definitiv Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Ein weiteres Fördermittel ist die vermittlungsrelevante Weiterbildung. Das bedeutet, dass im Rahmen des Projektes und eigens dafür geplanter finanzieller Mittel individuelle Weiterbildungen für einzelne Projektteilnehmer organisiert werden, wenn damit ein Beschäftigungsverhältnis begründet werden kann.
Mit der Weiterbildung können am Beschäftigungspakt teilnehmende Partner oder weitere Träger beauftragt werden.
Die Kombination der Fördermittel ist effektiv, ausgerichtet auf die Begründung von Beschäftigungsverhältnissen und hat sich insgesamt bewährt.
Unter Berücksichtigung der Projektziele kann eingeschätzt werden, dass nach Ablauf der Hälfte der Projektlaufzeit über 50 % der vorgegebenen Zielstellung in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt wurde.
Unter Verwendung der Förderinstrumente konnten selbst Leistungsempfänger der ARGE vermittelt werden, die teilweise bis zu 15 Jahre arbeitslos waren.
Der bisherige Projektverlauf berechtigt zu der Einschätzung, dass die Zielstellung bis zum September 2007 erreicht wird und damit 80 ältere Arbeitnehmer wieder eine berufliche und damit persönliche Perspektive erhalten.


Manfred Boide
Projektleiter Arbeitsmarktservicezentrum - "ASZ-50"
Telefon: (0345) 13688-16
E-Mail: <link>boide.asz@ihkbiz.de

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